Erfahrungsbericht: OUTREACH MICRO SURGICAL EYE CAMP Hetauda 18. – 20.12.2018

Kurz vor Weihnachten fand das letzte OMEC (Outreach Micro Surgical Eye Camp) des Jahres 2018 statt. Hauptsponsor war erneut die Stiftung Vision Himalaya, welche für dieses Camp ausschliesslich Mittel aus dem Badenfahrt Projekt Robin Food vom Rotaract Club Baden verwendet hatte. Daher erfreut es uns umso mehr, dass wir, Matthieu Weber und Rouven Grünig, als ehemalige OK-Mitglieder von Robin Food vor Ort dabei sein konnten.

Bevor wir uns Richtung Hetauda begaben, durften wir uns in Kathmandu über eine Führung durch das Tilganga Institute of Ophthalmology freuen. Ausgestattet mit spannenden Informationen rund um das bevorstehende Augen Camp in Hetauda, führte uns unser Weg zuerst nach Palung. Herzlich willkommen geheissen und nach einem wohlschmeckenden Teller Nepali Thali (eine Art Nationalgericht) durften wir der Übergabe-Zeremonie des neuen, von Vision Himalaya und Robin Food finanzierten, Community Eye Centers beiwohnen.

Auch wenn das Gebäude zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fertig gestellt war, konnten wir mit eigenen Augen sehen, dass hier solide Bauwerkskunst zum Einsatz kam. Man spürte, dass dieses Ereignis für die lokale Bevölkerung genauso wie für uns etwas Aussergewöhnliches war. Umso glücklicher schätzten wir uns dabei sein zu können und von den Leuten direkt zu sehen und hören wie viel ihnen an diesem Projekt liegt. Wir sind uns sicher, unsere Spende wird hier einen langfristig positiven Effekt auf die Bevölkerung und Gegend haben.

Gestärkt von diesen Eindrücken ging die lange Reise von Palung aus weiter Richtung Hetauda, wo wir am frühen Morgen des zweiten Camp-Tages beim Community Eye Hospital ankamen. Auf dem Vorplatz des Spitals fanden sich bereits über 80 Frischoperierte. Männer, Frauen und sogar Kinder. Die jüngste Operierte sei gerade mal 14 Jahre alt, erklärte uns der Spitalmanager Sudhir. Alle wurden am Vortag von drei einheimischen Ärzten operiert. Sie stammten aus unterschiedlichen Gemeinden, Siedlungen und Tälern im Umland und wurden vor zwei Tagen mit Extrabussen für das Camp nach Hetauda gefahren.

In Reih und Glied wurde den Operierten die Augenklappen geöffnet. Es war der Moment wo viele nach Jahren wiedermal ihr Augenlicht sehen. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Während man bei einigen bereits ein Lachen erkennen konnte, wirkten andere immer noch sehr angeschlagen vom Eingriff. Die Ärzte und Assistenten instruierten die versammelten Patienten über das weitere Vorgehen, die Anwendung von Augentropfen und Präventionsmassnahmen. Gleich anschliessend gingen alle zum Sehtest. Dieser war noch nicht bei allen ein voller Erfolg. Uns erklärt man, dies sei normal, da die volle Sehstärke erst einige Tage nach dem Katarakt-Eingriff erreicht wird.

Nachdem jeder Patient sein Mittel erhalten hatte, wurden sie noch mit einem Mittagessen versorgt und nachher mit den Bussen wieder zurück in ihre Dörfer gefahren. Die Ärzte behandelten inzwischen bereits die nächsten Patienten. Es standen an jenem Tag über 120 Operationen an. Wir hatten die Möglichkeit, bei einigen Operationen live zuzuschauen. Die unermüdliche Präzision und Effizienz der drei Ärzte beeindruckte uns. Eine Operation dauert knapp 15 Minuten. Während des Eingriffs eines Patienten wartet der Nächste bereits am Operationsstuhl. Zeit geht so keine verloren. Die Behandlung wirkt hochprofessionell. Das Team war eingespielt und harmoniert vollständig.

Am nächsten Morgen wurden die Frischoperierten wieder entlassen und es standen weitere rund 50 Operationen an. Insgesamt wurden während dieser drei Tage 277 Katarakt Patienten operiert. Dazu wurden 1705 kostenlose Voruntersuchungen durchgeführt. Das Camp in Hetauda war für uns ein eindrückliches Erlebnis. Es war schön zu sehen, wie motiviert, professionell und zuverlässig alle Beteiligten zu diesem Camp beigetragen hatten. Wir sind überzeugt, dass unsere Spende in den richtigen Händen ist und freuen uns mit unserem Beitrag so Wirksames vollbracht zu haben.