AUGENCAMP IN RUBNAGAR, SÜDOSTNEPAL 3.-5. JANUAR 2018

DER GUTE RÄUBERHELD SCHENKT AUGENLICHT

Mit Robin Food an der Badenfahrt 2017 nahm alles seinen Anfang. Der vom guten Räuberheld erwirtschaftete Gewinn von CHF100’000.- des Beizenprojekts von Rotaract Baden ging an Vision Himalaya! Was für ein grossartiges Geschenk für all die erblindeten Menschen im Himalaya. Dank den guten, langjährigen, persönlichen Beziehungen mit unserem Partnerspital in Kathmandu war es für Robin Food schon bald möglich seinen Wirkungskreis vom Aargau nach Südost-Nepal zu verlegen. Und ich ging mit.

Rubnagar im Saptari Distrikt ist unser Ziel. Eine sehr lange Tagesreise für unseren vollgepackten Spitalbus aus Kathmandu.

Vor Ort richtet das routinierte Team im lokalen Health Center und im nebenstehenden Gebäude ein Augenspital ein. Da es an diesem Ort keine augenmedizinische Versorgung gibt, wird das ganze Material aus Kathmandu mitgenommen. Konkret heisst das: Operationstische, Abdecktücher, Instrumente, Mikroskope, Sterilisationsgeräte, Stromgeneratoren und natürlich auch Medikamente, Narkosemittel, Linsen, Augenklappen und vieles mehr.

Schon beim Einrichten finden sich die ersten Patienten ein und beobachten voller Spannung das Geschehen. In den kommenden  Tagen wächst der Menschenstrom immer mehr an. Was sie übers Radio oder von ihrem Health Center gehört haben, scheint jetzt für sie wahr zu werden. Nie könnten sie sich eine Operation leisten. Und nun gibt es eine kostenfreie Möglichkeit vor Ort. Was für ein Geschenk! Patienten werden von ihren Angehörigen begleitet und bald gleicht die Umgebung einem Festgelände.

Das eingespielte Team organisiert die Menge in Kolonnen und beginnt mit der Registrierung der Augenpatienten.

Danach erfolgt der Sehtest, der Blutdruck wird gemessen, das Auge ausgemessen, die Linsengrösse bestimmt. Und dann geht’s gleich zur Narkose. 4-8Patienten liegen nebeneinander. Viele fürchten sich vor der Spritze.

Geduldiges Warten ist man sich hier gewöhnt.

Im OP herrscht Hochbetrieb. 3 Ärzte operieren pausenlos einen Patienten nach dem anderen. 496 sind es nach knapp 3 Tagen!

R124 – Der 124. Patient von Dr. Reeta kommt aus dem OP und wird draussen von den Angehörigen gleich in Empfang genommen. Abdeckmantel und Häubchen, sowie Schuhüberzug werden entfernt. Erleichterung gepaart mit ein bisschen Verunsicherung- ob es wohl gut kommt?

Auf dem Dach des Nebengebäudes hat unser Koch seine Küche in einem Zelt aufgebaut. Dort verwöhnt er uns mit nepalesischen Köstlichkeiten, so dass sich das Team wieder gestärkt an die Arbeit machen kann.

Am folgenden Tag erscheinen die Patienten zur Nachkontrolle. Sie versammeln sich diesmal auf dem Schulgelände, wo einige auch übernachtet haben, weil der Heimweg zu weit war.

Jetzt werden sie nochmals untersucht und mit den nötigen Informationen über das weitere Vorgehen informiert. Ein wunderbarer Augenblick, auch für das Ärzteteam.

Es gibt Momente, da braucht es keine Sprachkenntnisse. Ein Blickkontakt, eine Handberührung – Dankbarkeit und Freude. Auch bei mir. Ich denke an euch, liebe Spender. Ihr habt es ermöglicht, dass in knapp 3 Tagen 496 Menschen ihr Augenlicht zurückbekommen haben! „We people from Nepal bless you people. So good to have treatment here.“, sagte der Sohn einer Patientin bei der Nachkontrolle zu mir. Lasst euch auch berühren von all den Gesichtern, den strahlenden, aber auch den nachdenklicheren, die euch von Herzen Danke sagen.